Sich
informieren und Ratgeber lesen
Der erste wichtige
Schritt, die Krankheit anzunehmen, besteht darin, sich ausreichend über
Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.
Suchen Sie sich vor allem einen Arzt, der sich gut in der Behandlung von
Parkinson-Patienten auskennt. Gezielte Auskünfte zum Krankheitsbild und
zu nützlichen Anlaufadressen erhalten Sie von der dPV (Deutsche
Parkinson Vereinigung - Bundesverband - e.V., Moselstraße 31, 41464
Neuss, Telefon 02131/41016 und 41017, Fax 02131/45445), die Sie
auch auf Ratgeberbücher hinweisen kann. Beispiele für die
letztgenannten sind:
·
Alexandra Henneberg (Hrsg.): Parkinson - zu neuem
Gleichgewicht finden. Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige.
Herder Verlag, Freiburg 1997. 187 Seiten. 29,80 DM (ISBN 3-451-26362-9)
·
Deutsche Parkinson Vereinigung (Hrsg.): M. Parkinson.
Leben mit einer Krankheit. 269 Seiten. (ISBN 3-9804097-1-6). Zu beziehen
über die dPV (Tel. 02131/41016, Fax 02131/45445)
·
Reiner Thümler: Die Parkinson-Krankheit. Informationen
und Ratschläge. 2. Auflage. Piper, München 1996. 233 Seiten. 18,90 DM.
(ISBN 3-492-11839-9)
·
Walter Birkmayer(Walter Danielczyk: Die
Parkinson-Krankheit. 7. Auflage. TRIAS Thieme, Stuttgart
1996. 119 Seiten. 24,80 DM (ISBN 3-89373-339-6)
Diese relativ
preiswerten Ratgeber sind einfühlsam und gut verständlich geschrieben.
Da der Morbus Parkinson ein Dauerbegleiter ist und die Lebensführung
erheblich beeinflußt, lohnen sich Anschaffung und Lektüre auf jeden
Fall.
Sich
entspannen lernen
Entspannungsverfahren
unterstützen Sie dabei, seelisch belastende Situationen leichter zu bewältigen.
Sie verhelfen Ihnen zu einem verbesserten Allgemeinbefinden, zu mehr
Gelassenheit und nehmen Ihnen Ängste. Folgende Verfahren kommen in
Betracht: Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
und bestimmte Atemübungen. Vermeiden Sie falsche Erwartungen: Die
genannten Methoden wollen nicht vorrangig Muskelzittern oder
Muskelsteife beeinflussen! Erreichen sie dies dennoch, so bieten Sie
Ihnen einen erfreulichen Zusatznutzen. Vor allem sollten Ihnen die
Entspannungsmethoden jedoch helfen, dem Vorhandensein oder Fehlen von
Tremor gleichgültiger (also entspannter) zu begegnen. Suchen Sie sich
zum Üben einen ruhigen Ort in der Wohnung und hängen Sie notfalls
einen Zettel an die Tür („Bitte Ruhe“). Üben Sie möglichst auf
einer Liege oder Sitzgelegenheit, die Ihrem gesamten Körper Auflageflächen
bietet.
Selbstsicherheit
einüben und Streß verringern
Üben Sie mit anderen
Betroffenen (die Sie mit Hilfe der dPV oder durch Vermittlung Ihres
Arztes kennenlernen können), wie Sie sich in schwierigen sozialen
Situationen optimal verhalten. Im folgende sind einige Szenen und dazu
passende Äußerungen aufgeführt. Bezahlen an der Supermarktkasse:
„Es geht bei mir nicht so schnell, ich bin leicht behindert.“ Im Café/Restaurant:
„Meine Hände zittern - bitte bringen Sie mir den Kaffee in einer größeren
Tasse, oder gießen Sie nicht so voll. Sie können mir später nachgießen.“
In Bus/Bahn: „Ich kann nicht lange stehen, können Sie mir bitte Ihren
Platz geben?“ Zum Partner: „Ich will Dir gern bei der Hausarbeit
helfen, ich möchte aber, daß Du akzeptierst, daß es länger
dauert.“ „Ich möchte wirklich gern mit Dir spazieren gehen, Kannst
Du Dich auf mein Tempo einlassen?“