Finnland. Möglicherweise werden
depressive Ärzte und Ärztinnen (vor allem die Männer unter ihnen) in
psychiatrischen Kliniken unzureichend behandelt. Diese These formulieren
S. Lindeman und Mitarbeiter, nachdem sie alle Suizide finnischer
Mediziner im Zeitraum von 1986 bis 1993 untersucht hatten. Im Vergleich
zu Ingenieuren und Lehrern, die sich anschließend ebenfalls
suizidierten, erhielten Ärzte in psychiatrischen Krankenhäusern mehr
somatische Diagnosen. Insgesamt fiel auf, dass nur sehr wenige Ärzte
aufgrund einer Depression im Jahr vor ihrem Tod stationär aufgenommen
worden waren, obwohl Depression die häufigste am Suizid beteiligte
Ursache war.
S.
Lindeman u.a.: Suicides among physicians, engineers and teachers: the
prevalence of reported depression, admissions to hospital and
contributory causes of death. Acta Psychiatr. Scand. 1997 (96) 68-71