Großbritannien.
Im Alter von rund 70 Jahren stürzt jeder fünfte neurologisch gesunde
Mensch einmal während eines Jahres. Wer in diesem Alter unter einer
Parkinson-Krankheit leidet, muß dagegen bereits in drei von fünf Fällen
damit rechnen, innerhalb von 12 Monaten einmal zu fallen. Jeder zweite
stürzt sogar mehrfach. Die Unfallgefahr wächst nicht nur mit
zunehmendem Schweregrad der Parkinsonschen Erkrankung, sondern auch mit
dem Ausmaß, in dem Angst und Depression die Grundkrankheit begleiten.
Parkinson-Kranke, die noch nie gestürzt sind, sind dagegen nicht
weniger ängstlich und depressiv als gesunde Vergleichspersonen
entsprechenden Alters. Auf diese Zusammenhänge macht eine Studie
aufmerksam, in der A. Ashburn und Kollegen 61 Parkinson-Kranke und 32
Kontrollpersonen unter den genannten Gesichtspunkten miteinander
verglichen. Die Ergebnisse der Untersuchung regen dazu an, bei sturzgefährdeten
Parkinson-Patienten auch seelische Faktoren in die Prophylaxe
einzubeziehen.
In einer weiteren Publikation warnt das
gleiche Forscherteam davor, sich nur für die tatsächlich erfolgten Stürze
Parkinson-Kranker zu interessieren. Genaueres Nachfragen ergibt nämlich,
daß 62 Prozent der „standfesten“ Patienten fast schon einmal
gefallen wären (Auch diese Gruppe ist also durchaus gefährdet!). Als
besonders prekäre Situationen stellten sich Drehmanöver, Treppen und Türen
heraus.
A.
Ashburn u.a.: Depression and anxiety experienced by fallers and
non-fallers among a community sample of people with Parkinson´s disease
and controls. Physiotherapy 1998 (84) 165; E. Stack u.a.: Circumstances
associated with falls and near-misses among a community-dwelling sample
of people with Parkinson´s disease. Physiotherapy 1998 (84) 168-169