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Editorial

ZNS-SPEKTRUM im Netz der Netze

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von Apothekerin Simone Porzel, Pharmacia & Upjohn, Erlangen

Kein anderes Medium hat sich je so rasant entwickelt wie das Internet. Mittlerweile verbindet das „Netz der Netze“ weltweit bereits über 150 Millionen Menschen. Noch vor wenigen Jahren war unvorstellbar, wie schnell und in welchem Umfang wir heute Informationen per Internet austauschen können. Prozentual wächst die Benutzerzahl jährlich zweistellig und verdeutlicht so den unaufhaltsamen Siegeszug des Internets. Für die Medizin eröffnen sich zugleich atemberaubende neue Dimensionen: Praxen vernetzen sich zu virtuellen Einheiten und die neuesten Forschungsergebnisse aus aller Welt sind per Mausklick am heimischen Schreibtisch aufrufbar. Interessierte Patienten finden in einer wachsenden Fülle von Selbsthilfeplattformen und Diskussionsforen eine Fülle fachlicher Informationen, wodurch das Schlagwort vom „aufgeklärten Patienten“ neue Bedeutung gewinnt. So können sich Skeptiker ein umfassendes Bild machen, indem sie Datenbanken befragen bzw. per E-Mail oder in Diskussionsforen die Erfahrungen ähnlich Betroffener nutzen (Huang u.a. 1998). Besonders Patienten, die auf Anonymität Wert legen oder die aus körperlichen oder seelischen Gründen immobil sind, erleichtert das Internet den Zugang zu medizinischen Informationen. Aus diesen und anderen Gründen wird die Ärzteschaft immer häufiger Patienten begegnen, die einen Stapel von Computerausdrucken in der Hand halten und in Detailfragen besser Bescheid wissen als sie selbst. Einige von ihnen werden auch schon „vorbehandelt“ sein, sei es in Form einer „Cybertherapie“ (wie sie New Yorker Ärzte per E-Mail und für 125 Dollar pro Stunde bereits anbieten), sei es in Form einer rein computergesteuerten Gesprächstherapie (Seemann u. Soyka 1998).

    Das Medium „Internet“ bietet aber nicht nur Chancen, es fordert auch heraus. Denn um ihren Nutzen entfalten zu können, muß die Informationsflut bewältigt, gefiltert und bewertet werden. Wie E. Coiera im British Medical Journal (28.11.1998) schreibt, konfrontiert uns das Internet mit einer „Informations-Epidemie“, bei der sich Informationen unkontrollierbar ausbreiten und unzählige Menschen anstecken können. Diese Situation erfordere ein besonderes „Immunsystem“, das gefährliche Informationen markiert oder diesen Elemente (Antigene) entnimmt und sie den Internetnutzern zur Verbesserung ihres Abwehrsystems zur Verfügung stellt.

      Für einen verantwortungsvollen Umgang mit medizinischen Informationen engagiert sich Pharmacia & Upjohn bereits seit langem. Jetzt ist das Unternehmen auch in deutscher Sprache im Internet präsent. Die firmeneigene Seite

http://www.pnu.de

beleuchtet wichtige ZNS-Indikationen, bietet medizinischen Fachkreisen weiterführende Informationen und eröffnet Möglichkeiten zum direkten Dialog. Unter der genannten „Adresse“ wird auch das ZNS-SPEKTRUM als elektronische Zeitung künftig einer noch größeren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Sind Sie schon vernetzt oder zumindest neugierig? Wenn ja - dann freuen wir uns auf Ihren baldigen Online-Besuch - es lohnt sich!

E. Coiera: Information epidemics, economics, and immunity on the internet. Brit. Med. J. 1998 (317) 1469-1470; O. Seemann, M. Soyka: Übertragung im Internet. Fortschr. Neurol. Psychiat. 1998 (66) 483-486; M. P. Huang u.a.: Case studies of the internet: experiences at an anxiety disorders program. M.D. Computing1998 (15) 238-241