Vielen
Parkinson-Betroffenen ist der „JAMES“ längst ein Begriff. Der von
Pharmacia & Upjohn gestiftete und an JAMES Parkinson erinnernde
Preis versteht sich als Jahresauszeichnung
für Menschen, die einzigartige
Hilfen schaffen. 1998
wurde er zum zweiten Mal verliehen, diesmal an Gudrun Schwab (1. Preis)
und Eva Schmöger (Sonderpreis), die sich das Preisgeld in Höhe von
5.000 DM teilten.
Mit Gudrun Schwab ehrte der
JAMES 1998 eine Persönlichkeit, die selbst von der Parkinsonschen
Erkrankung betroffen ist und seit 5 Jahren eine Regionalgruppe der dPV
leitet (Tel. 06195/910749). In dieser Funktion rief Frau Schwab ein
bislang einzigartiges Modellprojekt ins Leben: eine mobile
Beratungsstelle für Parkinson-Kranke. Den Gedanken brachte die Preisträgerin
aus Australien mit, wo sie in Melbourne Einblick in die Arbeit des
dortigen ambulanten Informations- und Beratungszentrums gewann.
Seit dem 1. März 1998 gibt es
nun dank ihrer Initiative in der Rhein-Main-Region eine „mobile Ärztin“
(Dr. Corinna Vossius), die abwechselnd in den sieben beteiligten
Regionalgruppen der dPV kostenlose Sprechstunden abhält. Träger des
Pilotprojekts sind die dPV und die Klinik für Geriatrie am
Stadtkrankenhaus Hanau (Priv.-Doz. Dr. Horst Baas). Die mobile
Beratungsstelle kann und will die haus- und fachärztliche Betreuung
nicht ersetzen. Vielmehr möchte sie den Patienten Raum und Zeit bieten,
alle erkrankungsbedingten Probleme mit einer Expertin zu besprechen.
Mit Eva Schmöger
wurde die Begründerin des „Junge Parkinson-Kranke Club U 40“ gewürdigt.
Die mittlerweile 70jährige Mutter eines Parkinson-Kranken hatte vor 10
Jahren den ersten U 40-Club ins Leben gerufen. Sie ließ sich davon
leiten, daß sich junge Parkinson-Betroffene aufgrund von Scham vermehrt
isolieren und zahlreiche spezielle Probleme haben (siehe Kasten), die
besonderes Engagement erfordern.
Wodurch
sich jüngere und ältere Parkinson-Kranke unterscheiden
·
Arzneimittelnebenwirkungen sind oft gravierender.
·
Der Leistungsunterschied zu gleichaltrigen Gesunden ist
vergleichsweise größer.
·
Wenn überhaupt Rentenansprüche bestehen, so sind sie sehr
gering.
·
Die berufliche Laufbahn hat noch nicht richtig angefangen oder
wird abgebrochen.
·
Partnerschaften und Freundschaften sind erst noch im Aufbau
oder haben noch keine so langjährige Basis.
·
Die gesellschaftlichen Erwartungen und Belastungen gegenüber jüngeren
Menschen sind größer.
·
Durch Unkenntnis sind Vorurteile gegenüber jungen „Zitterern“
besonders verbreitet (sie werden als Alkohol- oder Drogenkranke
angesehen).
Heute ist die Karlsruherin
Bundesbeauftragte der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV) für junge
Patienten (Telefon & Fax 0721/71439). In dieser Funktion organisiert
sie u.a. bundesweit Seminare für junge Parkinson-Kranke und deren
Familien, in denen sich diese mit wichtigen Begleitproblemen ihres
Leidens auseinandersetzen können (z.B. Ängste, Sexualität), aber auch
Raum für Spaß und Unterhaltung finden.
Ausschreibung
1999
Auch
in diesem Jahr schreibt Pharmacia & Upjohn erneut den JAMES aus.
Bewerben können sich alle Personen, die mit Parkinson-Erkrankten zu
tun haben (Patienten, Angehörige, Betreuer und Selbsthilfegruppen).
Dabei gilt es, eine Idee vorzustellen, die Parkinson-Erkrankten das
Leben erleichtert. Berücksichtigt werden nur ehrenamtliche Projekte
und Aktionen, die im Zeitraum 1998/99 realisiert wurden. Beispiele
sind einfache neue Alltagshilfen, besonderes soziales Engagement,
Broschüren, Zeitschriften, Pressearbeit. Alles, was die Idee
dokumentiert und von anderen unterscheidet, ist bis zum 15.08.1999
einzureichen bei:
Pharmacia
& Upjohn
Produktmanagement
Cabaseril® (Frau Cornelia Klebl), Am Wolfsmantel 46, 91058 Erlangen