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Angst und Pessimismus erhöhen den Blutdruck

Finnland/USA. Ängstliche Menschen haben häufiger eine schlechte Stimmung, fühlen sich gelangweilt und leiden unter erhöhtem Blutdruck. Ähnliches (Langeweile ausgenommen) gilt für Pessimisten. Demgegenüber fühlen sich Optimisten wohler und ist ihr Blutdruck niedriger. Er steigt nur dann, wenn auch der Optimist einmal schlecht gestimmt ist.

   Zu diesen Schlußfolgerungen gelangen K. Räikkönen und Kollegen in einer Stunde an 100 weitgehend gesunden Freiwilligen. Diese trugen drei Tage lang ein Meßgerät, das alle 30 Minuten automatisch den Blutdruck erfaßte. Zusätzlich notierten die Teilnehmer in einem Tagebuch, wo und mit wem sie sich befanden. wie sie sich gerade fühlten und wie stark sie sich körperlich belasteten. Die Autoren stellen u.a. zur Diskussion, ob es sich bei Pessimismus und Optimismus um zwei grundverschiedene Phänomene handelt und nicht nur um zwei Seiten ein und derselben Medaille. Für eine entsprechende Unterscheidung spricht eine Untersuchung, in der sich zwar Pessimismus negativ auf die Überlebenszeit von Krebskranken auswirkte, für Optimismus aber kein Zusammenhang mit der Überlebenszeit zu erkennen war. Das Wissenschaftlerteam zieht das Resümee, daß ängstliche und pessimistische Menschen im Gegensatz zu Optimisten möglicherweise ein kurzes und ungesundes Leben führen.

K. Räikkönen u.a.: Effects of optimism, pessimism, and trait anxiety on ambulatory blood pressure and mood during everyday life. Journal of Personality and Social Psychology 1999 (76) 104-113