Niederlande. Wer über längere
Zeit Antidepressiva einnimmt, muß mit Mundtrockenheit und in deren Folge
mit vermehrter Zahnkaries oder sogar Infektionen des Mundraums rechnen.
Solche Komplikationen müssen keineswegs darauf beruhen, daß depressive
Kranke manchmal ihre Hygiene vernachlässigen. Auf diese mitunter übersehenen
Zusammenhänge weisen F. P. M. L. Peeters und Kollegen hin. Typisch für
Karies der genannten Ursache ist, daß sie auch die glatten Zahnflächen
befällt. Die Autoren weisen darauf hin, daß Mundtrockenheit Symptom
einer Depression sein und bei einer Placebobehandlung ebenfalls auftreten
kann. Sie ermuntern dazu, depressive Patienten über die Wichtigkeit einer
guten Mundhygiene aufzuklären. Da Mundtrockenheit besonders unter
anticholinerg wirkenden Antidepressiva auftritt, empfehlen sie, die
Tagesdosis auf mehrere kleine Dosen zu verteilen (um Plasmaspitzen zu
vermeiden) oder auf modernere Antidepressiva umzusteigen. Wenn das nicht
hilft, können Vitamin C-Tabletten, zuckerfreies Kaugummi und zuckerfreies
Pfefferminz die Speichelproduktion anregen. Zusätzlich sollten die
Patienten sicherstellen, daß die Zähne genügend Fluoride erhalten (in
Form von Zahnpasta, Mundspühlungen oder entsprechender Gele).
F. P. M. L. Peeters u.a.:
Risks for oral health with the use of antidepressants. General Hospital
Psychiatry 1998 (20) 150-154
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