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Parkinson: Mehr Lebensqualität durch bessere Motorik

von Priv.-Doz. Dr. med. Horst Baas, Direktor der Klinik für Geriatrie, Hanau

    Die Lebensqualität Parkinson-Kranker läßt sich u.a. mit dem Bogen nach Schwab und England (UPDRS VI) sowie dem PDQ-39 erfassen. Bei letzterem handelt es sich um ein Selbstbeurteilungsinstrument. Mit seiner Hilfe bewertet der Patient 39 Kriterien seiner Lebenssituation (Alltagsaktivitäten, Stimmung, Konzentration usw.) mit „völlig zutreffend“ (4 Punkte) bis hin zu „völlig unzutreffend“ (1 Punkt).

     Die Anwendung beider Instrumente bei 681 Parkinson-Kranken zeigt, daß vor allem motorische Einschränkungen und weniger psychologische Probleme die Lebensqualität dieser Patienten beeinträchtigen. So bewerteten die von niedergelassenen Ärzten betreuten Kranken (mittleres Alter: 68,6 Jahre) im PDQ-39 folgende Probleme als besonders gravierend (in Klammern sind die mittleren Punkte auf der erwähnten 1-4 Skala angegeben): Sport- und Freizeitaktivitäten (3,1), Anziehen (2,9), Haushaltsführung (2,9), Handschrift, einen Kilometer laufen, eine Einkaufstasche tragen (jeweils 2,8). Als am wenigstens zutreffend wurden dagegen folgende Aussagen bewertet: keine Unterstützung vom Partner (1,4) oder Freunden (1,5), Probleme mit Freunden (1,6), sich mißverstanden fühlen (1,8), sich beschämt oder ärgerlich fühlen (1,9).

     Um die Lebensqualität Parkinson-Kranker zu verbessern, bieten sich vor diesem Hintergrund besonders Maßnahmen an, die vorrangig die Motorik günstig beeinflussen. Wie eine weitere Studie an 178 Parkinson-Kranken aus Klinik-Ambulanzen zeigt, eröffnet Cabergolin (Cabaseril®) eine solche Möglichkeit. Bei der genannten Personengruppe reichten im Mittel 3,2 mg Cabergolin täglich aus, um im Mittel nach 4,5 Wochen die Selbständigkeit zu erhöhen (beurteilt nach UPDRS VI): Sie stieg von ursprünglich 67,5 Prozent („nicht mehr voll selbständig“) auf 78,3 Prozent an („bei den meisten Verrichtungen selbständig“). Gleichzeitig verringerten sich die Dyskinesien (von 1,84 auf 1,49) und nächtliche Probleme (von 2,3 auf 1,7, jeweils beurteilt anhand einer 5-Punkte-Skala).

Nach einem Vortrag auf dem 1. Kongreß der Deutschen Parkinson Gesellschaft e.V. am 4. März 1999 in Würzburg