Sich
pflegen
Parkinson-Betroffene
sondern über ihre Haut vermehrt Schweiß und Fett ab. Es ist daher
wichtig, daß Sie möglichst täglich duschen oder baden (bitte nicht zu
ausgiebig!) und Sie Ihre Haut geschmeidig halten. Wechseln Sie bei nächtlichem
Schwitzen immer durchnäßte Kleider bzw. Bettwäsche. Tragen Sie während
heißer Tage luftige Kleidungsstücke und bevorzugen Sie Naturstoffe, die
den Wärmeaustausch erleichtern und Schweiß besser aufnehmen als
Kunststoffe.
„Lombard-Effekt“
nutzen
Parkinson-Betroffene
neigen dazu, leise zu sprechen. Sie verhelfen sich zu größerer Lautstärke,
indem Sie sich solange selbst innerlich immer wieder ermuntern, laut zu
sprechen, bis Sie sich daran gewöhnt haben. Alternativ können Sie
Personen ihrer Umgebung darum bitten, Sie immer wieder an lautes Sprechen
zu erinnern. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Hintergrundgeräusche
zu erzeugen, die Sie beim Sprechen übertönen müssen. Meist hält die
Wirkung dieser Maßnahme auch noch einige Zeit nach Verstummen der Geräusche
an („Lombard-Effekt“).
Fallneigung
entgegenwirken
Einer nicht sehr stark
ausgeprägten Fallneigung, läßt sich manchmal mit einfachen Mitteln
vorbeugen. Besteht die Tendenz, nach hinten zu fallen, empfiehlt es sich,
etwas höhere Absätze zu tragen. Dagegen sind bei umgekehrter Fallneigung
(also nach vorne) flache Schuhe vorzuziehen. Beim Sitzen kann man dem Rückwärtsfallen
vorbeugen, indem man ein Keilkissen unterlegt. Ein Seitwärtsfallen läßt
sich mitunter verhindern, in dem man die gefährdete Seite unterpolstert
und sie so höher lagert.
Niedrigen
Blutdruck anregen
Ein erniedrigter
Blutdruck, der sich vor allem nach dem Aufstehen bemerkbar macht, läßt
sich oft mit natürlichen Mitteln beheben (Wechselduschen, Frühsport,
starker Kaffee). Um ausgeprägte Tiefs des Blutdrucks zu vermeiden, kann
die morgendliche L-Dopa-Dosis vorübergehend verringert oder zeitlich
verschoben werden.
Sich
von Konventionen lösen
Scheuen Sie sich nicht,
das Fleisch mit einer Schere zu schneiden, wenn der Umgang mit Messer und
Gabel zu schwierig für Sie ist. Auch ist es nicht verboten und muß es
Ihnen nicht peinlich sein, statt mit Messer und Gabel nur mit einem Löffel
zu essen. Schrecken Sie nicht davor zurück, Getränke und Suppen aus
einer Schnabeltasse zu verzehren bzw. mit Hilfe eines dicken Strohhalms zu
trinken.
Behindertenausweis
beantragen
Um Ihr weiteres
Berufsleben planen zu können, sollten Sie verbindlich den Grad der
Behinderung (GdB) klären. Er ist vor allem wichtig, um sich auch gegenüber
dem Arbeitgeber sozial abzusichern und um Nachteilsausgleiche zu erlangen.
Der damit verbundene Behindertenausweis wird beim Versorgungsamt
beantragt. Tun Sie dies, bevor Sie den Arbeitgeber über Ihre Erkrankung
informieren. Ohne Entscheidung der Hauptfürsorgestelle darf Sie der
Arbeitgeber dann nicht mehr kündigen.
Erbliche
Einflüsse nicht überbewerten
Neue wissenschaftliche
Untersuchungen zeigen, daß Angehörige Parkinson-Kranker allenfalls
geringfügig häufiger von dem gleichen Leiden betroffen sind. Dies kann
damit zusammenhängen, daß die Krankheit in solchen Familien früher und
häufiger erkannt wird, weil sich die Beteiligten damit schon gut
auskennen. Grundsätzlich gilt, daß die Parkinson-Krankheit im engeren
Sinne nicht erblich ist. Sie müssen also nicht befürchten, daß Ihre
Kinder auch an Parkinson erkranken werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür
liegt nur bei 1 zu 1.000. Das gilt unabhängig davon, ob Familienangehörige
erkrankt sind oder nicht.
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