Österreich. Zum Beginn
einer Panikstörung sind fast Dreiviertel aller Betroffenen Raucher,
weitere rund 10 Prozent waren es früher einmal gewesen. Bedenkt man, dass
in der Normalbevölkerung nur rund jeder vierte über 15jährige raucht,
so springt die Diskrepanz ins Auge. Auf die noch weit gehend ungeklärte
Rolle des Rauchens bei Panikbetroffenen weisen M. Amering und Kollegen in
einer Studie an 102 Panikkranken hin. Den österreichischen
Wissenschaftlern fiel besonders auf, dass ein hoher Anteil dieser
Patienten bereit war, das Rauchen zu reduzieren oder sogar ganz
einzustellen. Während nur 19 Prozent der Raucher auf Grund von Panik
vermehrt zur Zigarette griffen, schränkten 55 Prozent den Nikotinkonsum
ein und 26 Prozent verzichteten völlig darauf. Letztlich hatte jedoch nur
jeder vierte Panikkranke den Eindruck, durch eine Veränderung des
Rauchverhaltens sein Leiden zu bessern. Dies galt besonders für
diejenigen Personen, die weniger oder gar nicht mehr rauchten.
Amering
und Kollegen regen an, Rauchgewohnheiten Panikkranker stärker zu
beachten und die offenbar oft vorhandene Veränderungsbereitschaft zu
nutzen. Auch wenn sich die Panikkrankheit nicht unmittelbar bessert,
profitieren zumindest Herz und Kreislauf der Kranken von einer Abnahme
der Nikotinbelastung.
M. Amering u.a.: Panic
disorder and cigarette smoking behavior. Comprehensive Psychiatry 1999 (4)
35-38
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