Zahnarztbesuche planen
Parkinson-Betroffene
leiden oft unter verringerter Speichelsekretion. Motorische
Beeinträchtigungen erschweren ihnen die Mundhygiene. Beides führt dazu,
dass Entzündungen und Karies Zahnfleisch und Zähne vermehrt bedrohen.
Lassen Sie sich daher regelmäßig zahnärztlich betreuen. Informieren Sie
Ihren Zahnarzt über Ihre Grunderkrankung. So kann er besser
Parkinson-Symptome berücksichtigen, indem er Behandlungen gezielt in „On-Phasen“
legt und eventuellen Schluckstörungen intensiv Rechnung trägt (z.B.
durch nicht zu flache Lagerung Ihres Oberkörpers und vermehrtes Absaugen
von Speichel und Kühlflüssigkeit). Nicht zuletzt kann er schon im
Frühstadium der Erkrankung Röntgenaufnahmen anfertigen. Sollten Zittern
oder überschießende Bewegungen später zunehmen, sind derartige
Untersuchungen weitaus schwieriger. Sie selbst optimieren Ihre
Mundhygiene, indem Sie Mahlzeiten und anschließende konsequente Zahn-
bzw. Mundreinigung in On-Phasen verlegen. Zahnbürsten mit verdicktem
Griff und elektrische Zahnbürsten erleichtern Ihnen diese Aufgaben.
Sich unangenehmen Situationen stellen
Viele Parkinson-Kranke
ziehen sich sozial zurück, weil Sie nicht unangenehm auffallen wollen.
Sie schämen sich für Ihre Symptome oder malen sich manche Situationen
„katastrophal“ aus. Solchen Ängsten bzw. Vorstellungen können Sie
erfolgreich begegnen, indem Sie sich dem befürchteten Ereignis gezielt
aussetzen. Wenn Sie dies mehrmals geschafft haben, werden Sie sich
anschließend nicht nur selbstsicherer fühlen. Außerdem werden Sie um
die Erfahrung reicher sein, dass „Katastrophen“ eher selten eintreten.
Andere Menschen mögen zwar anfänglich durch Ihre Symptome irritiert
sein, über kurz oder lang werden sie sich aber daran gewöhnen und sich
wieder für anderes interessieren.
Auf Funktionierendes achten
Chronische Erkrankungen
verleiten dazu, sich immer mehr auf die damit verbundenen Probleme zu
konzentrieren. Schnell vergisst man vieles, was weiterhin gut funktioniert
und Freude vermittelt. Manchen Parkinson-Kranken scheint es besonders
schwer zu fallen, sich gezielt Situationen oder Tätigkeiten zu
erschließen, aus denen sie Freude schöpfen können. Statt weiterhin
vorhandene Lebensqualität zu erhalten und zu genießen, zerstören sie
diese Möglichkeit, indem sie auf Probleme und Zukunftsängste blicken.
Beugen Sie der aufgezeigten Gefahr vor, indem Sie sich jeden Abend die
Zeit nehmen und mindestens eine (alltägliche) Erfahrung notieren, die an
diesem Tag für Sie angenehm war (eine genußvolle Situation, ein
erfreuliches Erlebnis, eine besondere Leistung usw.). Verwahren Sie Ihre
Aufzeichnungen und ziehen Sie diese immer dann zu Rate, wenn Sie glauben,
alles nur noch schwarz sehen zu können.
Auf dem Laufband trainieren
Erkundigen Sie sich nach
Physiotherapeuten, bei denen Sie unter sachkundiger Anleitung „freies
Gehen“ auf einem Laufband üben können. Besonders sinnvoll ist es,
dieses Training in einem Haltegurt zu absolvieren, wie man ihn vom
Fallschirmspringen kennt. Eine solche Sicherung verringert das Sturzrisiko
und regt dazu an, den Körper aufrecht zu halten. Auf Laufbändern können
zahlreiche für den Alltag wichtige Reaktionen gezielt geübt werden (wie
Beschleunigen oder abruptes Stoppen). Wichtig ist es, die auf dem Laufband
trainierten Fähigkeiten sofort in reguläres Gehen auf normalem Boden
umzusetzen.
Musik nutzen
Fragen Sie sich „Welche
Musik hilft mir in welcher Weise?“. Experimentieren Sie, wenn Ihnen
nicht direkt Antworten einfallen. Manche Parkinson-Patienten können
beispielsweise bei Marschmusik leichter gehen. Im Alltag nutzen sie diese
Erkenntnis, indem sie bei Bedarf auf einem „Walkman“ die für sie
hilfreichen Melodien abspielen. Musik dient nicht nur als Taktgeber, sie
kann auch seelisch und körperlich entspannen sowie angenehme Erinnerungen
beleben.
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