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Parkinson-Patienten ganzheitlich behandeln

USA. Viele Ärzte konzentrieren ihre Aufmerksamkeit und ihre Bemühungen auf die Symptome der Parkinson-Krankheit. Damit ignorieren sie jedoch häufig die Erlebniswelt der Betroffenen. Denn für Parkinson-Patienten sind Tremor und andere motorische Störungen keine isolierten Phänomene, sondern Bestandteile ihres Umgangs mit der Welt. Als unmittelbare körperliche Erfahrungen gehören sie zur eigenen Person und lassen sich nicht auf bloße Krankheitserscheinungen reduzieren.      
      Zu diesen und anderen Schlussfolgerungen gelangt B.

 Habermann im Anschluss an Tiefeninterviews bei 16 jungen Parkinson-Patienten. Die Gespräche verdeutlichten, dass die Kranken auf höchst individuelle Weise Wege fanden, mit der Erkrankung und ihren Perspektiven umzugehen. Nur wer diese persönlichen Coping-Strategien und Sichtweisen kennt, kann Parkinson-Kranken ein persönlicher, einfühlsamer und damit hilfreicher Begleiter sein. Leider finden die dafür erforderlichen offenen Dialoge noch viel zu selten statt.   
     Die meisten der Befragten glaubten nicht mehr, den
Krankheitsverlauf auf Dauer kontrollieren zu können.

 Ihre eingeschränkten Zukunftsperspektiven widersprachen der in der westlichen Kultur verbreiteten Vorstellung, dass Zukunft meist voller Versprechungen und Möglichkeiten ist. Nach Ansicht der Autorin hat die veränderte Haltung der Patienten auch Vorteile: Sie befreit aus der Fixierung an Künftiges und regt an, aus der Gegenwart das Beste zu machen.

B. Habermann: Continuity challenges of Parkinson´s disease in middle life. Journal of Neuroscience Nursing 1999 (31) 200-207