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Angst und Zwang beeinträchtigen das Sexualleben

Niederlande. Frauen mit Panikattacken oder Zwängen verspüren im Vergleich zu gesunden Frauen oft weniger sexuelles Verlangen. Auch sind ihre sexuellen Kontakte seltener. Vor allem die Sexualität zwangskranker Frauen scheint unter den Folgen von Angst zu leiden. Solche Patientinnen registrieren häufiger sexuelle Funktionsstörungen und sind mit ihrem Sexualleben unzufriedener als Panikkranke oder normale Frauen. Dieses von A. van Minnen und M. Kampman gezeichnete Bild stützt sich auf eine kontrollierte

Studie. An ihr beteiligten sich 27 Frauen mit einer Panikstörung, 17 Frauen mit einer Zwangsstörung und 34 als Kontrolle dienende Frauen sowie die jeweiligen männlichen Partner. Für die These, dass Angst die Lust steigern kann, fanden die niederländischen Wissenschaftlerinnen keinen Beleg. Es erscheint ihnen jedoch möglich, dass mangelndes sexuelles Begehren und verringerte Sexualkontakte Folge eines Vermeidungsverhaltens sind, wie es für Angstkranke typisch ist. Deshalb

könnte es für die Patienten hilfreich sein, sich auch sexuellen Reizen und Situationen auszusetzen. Wegen der Verwobenheit von Angst- und Sexualstörungen sollten Therapeuten bei Paartherapien immer überprüfen, inwieweit einer der Beteiligten auch unter einer Angststörung leidet.

A. van Minnen u.a.: The interaction between anxiety and sexual functioning: a controlled study of sexual functioning in women with anxiety disorders. Sexual and Relationship Therapy 2000 (15) 47-57