Optimal
stehen, gehen und drehen
Stehen Sie möglichst
breitbeinig. Setzen Sie sich hin, wenn sich die gleiche Tätigkeit im
Sitzen genau so gut erledigen läßt (Hinsetzen ist immer besser als
Hinfallen!). Wenn Ihre Füße beim Gehen über den Boden schleifen, werden
Sie leichter hinfallen. Achten Sie deshalb auf Schlürfgeräusche und
bleiben Sie notfalls stehen, wenn sich Ihr Gang nicht bessert. Starten Sie
dann neu, indem Sie den ersten Schritt so lang machen, dass die Ferse
zuerst den Boden berührt. Ein breitbeiniger „Seemannsgang“
erleichtert es Ihnen, im Gleichgewicht zu bleiben. Lassen Sie die Arme
mitschwingen und stecken Sie die Hände nicht in die Taschen. Drehen Sie
sich in mehreren (ebenfalls breitbeinigen) Schritten. Kreuzen Sie also
nicht ein Bein über das andere. Lassen Sie beim Drehen den Blick der
Richtung Ihrer Fußspitzen folgen. Biegen Sie in einem weiten Bogen um
Ecken.
„Freezing“
auftauen
Wenn Parkinson-Patienten
während des Gehens eine plötzliche Blockade erleben und sich wie
„angeklebt“ fühlen, spricht man von „Freezing“
(„Einfrieren“). Solche Zustände können zu Stürzen führen und
Sekunden bis Minuten andauern. Sollten Sie einmal „einfrieren“,
erleichtern Tricks das „Auftauen“: Besonders wichtig ist, dass
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Sie sich entspannen
(insbesondere die Beinmuskulatur). Stellen Sie sich vor, dass Sie über
einen Gegenstand steigen oder auf der Stelle treten. Mitunter helfen schon
solche Gedanken, „Freezing“ zu durchbrechen. Geben Sie sich kurze
energische Kommandos („Auf!“, „Los!“) oder zählen Sie laut.
Schaukeln Sie vor dem Start mehrmals mit dem Oberkörper hin und her und
geben Sie sich vor dem ersten Schritt einen Klaps auf den Oberschenkel.
Lassen Sie Ihrem Einfallsreichtum freie Bahn, um eigene Tricks zu
entwickeln.
Schlafzimmer
anpassen
Gestalten Sie Ihr
Schlafzimmer „Parkinson-gerecht“. Halten Sie es frei von überflüssigen
Dingen und gewährleisten Sie den freien Zugang zu Tür, Bett, Kommode,
Schrank und einem stabilen Stuhl mit Armlehnen. Benutzen Sie den Stuhl
beim An- und Entkleiden, um Stürzen vorzubeugen. Stürze verhindern Sie
auch, indem Sie auf Bettvorleger verzichten und den Schlafzimmerboden
konsequent freihalten (Lassen Sie also auch keine Hausschuhe
herumliegen!). Montieren Sie an der Schlafzimmerwand in unmittelbarer Nähe
Ihres Bettes eine Griffstange. Sie erleichtert Ihnen das Aufsetzen und
Hinstellen. Platzieren Sie Kommunikationsmittel (Glocke,
Gegensprechanlage) in Reichweite des Bettes. Nutzen Sie diese, wenn Sie
nicht laut rufen können. Benutzen Sie
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eine Urinflasche, die auf
dem Nachttisch stehen bzw. seitlich am Bett hängen sollte, wenn der nächtlicheWeg
zur Toilette Probleme bereitet. Auch Einmaleinlagen können dann helfen.
Schreibhilfen
verwenden
Verdickte Kugelschreiber
und Bleistifte sind leichter zu halten. Auch gibt es Haltehilfen, in die
herkömmliche Stifte gesteckt werden können. Stifte mit Zusatzgewichten
verringern manchmal das Zittern und verbessern die Handschrift. Zittern
nimmt häufig auch dann ab, wenn man beim Schreiben die Unterarme fest
auflegt und die Füße mit leichtem Druck an Stuhl und Tischbein anlehnt.
Parkinson-Tremor ist nämlich ein „Ruhezittern“, das verschwindet,
sobald Muskeln gezielt betätigt werden.
Sprechhilfen
nutzen
Wenn
die Parkinson-Erkrankung fortgeschritten ist, kann sie auch das Sprechtempo
verändern. Sowohl eine Verlangsamung als auch eine Beschleunigung („Festination“)
sind möglich. Ein überhastetes Sprechtempo lässt sich mit Hilfe eines
externen Taktgebers verringern. Beispiele sind „Sprechketten“
(Perlenketten).
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