Tipp:
Wenn Sie einen Internetzugang haben, finden Sie unter www.alzheimerforum.de
275 weitere Ratschläge für Betreuer, die in früheren Ausgaben dieser
Zeitschrift erschienen sind. Gehen Sie dazu in die Rubrik
„Trickkiste“.
Hilfsmittel zusammen mit dem Therapeuten
kaufen
Viele
Hilfsmittel gibt es mittlerweile in großer Auswahl, so dass es mitunter
schwer ist, eine optimale Entscheidung zu treffen. Wer zum Beispiel ein
ungeeignetes Rollstuhlmodell kauft, riskiert, dass dieses mehr zum
“Behinderungsmittel” als zum “Hilfsmittel” wird. Insbesondere die
Auswahl und Anpassung von Gehhilfen gehört in die Hand des erfahrenen
Therapeuten, üblicherweise in die eines Physiotherapeuten. Zögern Sie
also nicht, die Kaufentscheidung gemeinsam mit dem Therapeuten zu treffen.
Es ist wichtig, dass sich dieser durch einen Hausbesuch vorab ein Bild von
den räumlichen Gegebenheiten verschafft.
Sich im Gebrauch von Hilfsmitteln schulen
lassen
Krankenkassen
stellen nicht nur ein Hilfsmittel bereit, sie sind auch verpflichtet, die
Anwender bzw. Pfleger in deren Gebrauch einzuweisen. Nutzen Sie diese Möglichkeit.
Sie kann Ihnen auch zu wertvollen Kontakten und zahlreichen nützlichen
Anregungen verhelfen. Meist wird zu selten von diesem Angebot Gebrauch
gemacht mit der Folge, dass wertvolle Hilfsmittel ungenutzt herumstehen.
Auch spätere Umrüstungen, Anpassungen, Reparaturen und
Ersatzbeschaffungen gehören zum Leistungsumfang der Kranken- bzw.
Pflegeversicherung.
Den Kranken gut betten
Scheuen
Sie sich nicht, für einen bettlägerigen Angehörigen ein Krankenhausbett
zu besorgen. Dieses hat zahlreiche Vorteile: Die Liegefläche ist höhenverstellbar,
das Kopfteil lässt sich hochstellen, ein Bettbügel unterstützt das
Aufrichten, ein Seitengitter verhindert Stürze, Rollen unter dem Bett
erleichtern das Verschieben des Bettes. An das Fußende gehört ein festes
Polster (oder ein spezieller Fußtrainer), um die Bildung eines Spitzfußes
zu vermeiden. Zusätzlich sollten noch einige kleinere Kissen zum
Unterlegen unter Arme und Beine vorhanden sein, um Druckgeschwüren
vorzubeugen.
Optimalen
Rollstuhl wählen
Ein Rollstuhl muss zu
seinem Benutzer “wie ein Handschuh” passen. Viele Modelle sind so
konzipiert, dass sie vor allem auf der Straße bzw. durch einen Helfer gut
zu bedienen sind. Die Benutzer verbringen aber die meiste Zeit in ihrer
Wohnung und ohne ständigen Helfer, so dass der Rollstuhl eher auf diese
Situation abgestimmt sein sollte. Wichtig ist eine Sitzhöhe, bei der man
einen Fuß oder beide Füße zum Fahren einsetzen kann. Ein Knick der Rückenlehne
im Bereich der Lendenwirbelsäule ist für den altersbedingt meist
verformten Rücken unerlässlich. Optimal sind Modelle mit verstellbaren Rückenlehnen,
mit deren Hilfe sich die Sitzhaltung verbessern und Schmerzen lindern
lassen. Beinstützen können beim Aufstehen aus dem Rollstuhl zu einer
Stolperquelle werden. Deswegen sollten sie nur benutzt werden, wenn sie
unumgänglich sind. Sitzhöhe und Sitztiefe sind so zu wählen, dass sie
ein “Trippeln” ermöglichen. Bei überwiegendem Aufenthalt in
geschlossenen Räumen erleichtern schmale harte Vorderräder das Lenken
und das Drehen auf der Stelle. Ein niedriges Rollstuhlgewicht verbessert
ebenfalls die Fahreigenschaften. Wie jedes Fahrzeug ist auch ein Rollstuhl
regelmäßig zu warten und insbesondere der Reifendruck zu kontrollieren.
Schaukelstuhl
ausprobieren
Testen
Sie, ob sich das Befinden Ihres Angehörigen bessert, wenn er sich täglich
wenigstens eine Stunde lang im Schaukelstuhl bewegen kann. Einigen
Demenz-Kranken hat dies sehr gut getan: Angst, Depression und
Schmerzmittelbedarf nahmen ab und das Gleichgewichtsvermögen verbesserte
sich. Leider sind Schaukelstühle mittlerweile eine Rarität, obwohl sie
früher Symbole des Alters waren.
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