In der Auseinandersetzung mit Ihrer Erkrankung werden Ihnen relativ viele
Fremdwörter begegnen. Das folgende Lexikon will Ihnen das Verständnis
von Fachliteratur und Gespräche mit Fachleuten erleichtern und erläutert
Ihnen deshalb einige der besonders häufig verwandten Begriffe. Als Quelle
dient vor allem das Buch „Parkinson-Krankheit. Ein Leitfaden für
Betroffene und Therapeuten“ von Reiner Thümler. Springer Verlag 1999.
Acetylcholin
Acetylcholin gehört zu den wichtigen chemischen
„Botenstoffen“, die Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle
transportieren. Parkinson-Kranke leiden offenbar unter einem
Ungleichgewicht zwischen „Acetylcholin“ (relativer Überschuss!) und
„►Dopamin“ (absoluter Mangel!). Gängige Behandlungsstrategien
zielen darauf ab, ein ausgewogeneres Verhältnis wieder herzustellen.
Akinese
„Unbeweglichkeit“, die aus einer zunehmenden
Bewegungsverarmung und Bewegungsverlangsamung („►Bradykinese“)
hervorgeht und zu den Hauptsymptomen der Parkinson-Krankheit zählt.
Akinetische
Krise
Akute Zuspitzung der Akinese mit völliger Bewegungsunfähigkeit
sowie Schluck und Sprechstörungen. Dieser Notfall erfordert eine
sofortige Klinikbehandlung.
Ataxie
Störung der Bewegungskoordination
Athetose
Abnorme unwillkürliche (langsame und wurmförmige) Bewegung
Anticholinergika
Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, welche
die Aktivität des Botenstoffs ►Acetylcholin dämpfen
Basalganglien
Gehirnbereiche, deren Beeinträchtigung zu Bewegungsstörungen
führt. Der Morbus Parkinson gehört zu den Basalganglienerkrankungen.
Bradykinese
Verlangsamung der Bewegungsabläufe
Bradyphrenie
Verlangsamung der Denkabläufe
Cabergolin
Medikament zur Behandlung der Parkinson-Kranheit
(Handelsname: Cabergolin®). Dieser Dopaminagonist hat eine lange Wirkung
und muss deshalb nur einmal täglich eingenommen werden.
Club U40
Parkinson-Selbsthilfegruppe für jüngere Patienten
(Erkrankungsbeginn vor dem 40. Lebensjahr)
COMT-Hemmer
Arzneimittelgruppe zur Behandlung der Parkinson-Krankheit.
COMT ist eine Abkürzung für Catechol-O-Methyl-Transferase und bezieht
sich auf ein Enzym, das im Körper ►Dopamin und ►L-Dopa
abbaut. Eine Hemmung des Enzyms hat zur Folge, dass dem Körper mehr
Dopamin bzw. L-Dopa zur Verfügung steht.
Decarboxylasehemmer
Arzneimittelstoff, der L-Dopa-Präparaten zugefügt wird
dPV
Abkürzung für “Deutsche Parkinson-Vereinigung”.
Bundesweiter Selbsthilfeverband mit vielen Mitgliedern und Sitz in Neuss.
Dopamin
im Rahmen der Parkinson-Krankheit vermutlich wichtigster
„Botenstoff“, der Informationen zwischen Nervenzellen überträgt. Bei
Parkinson-Kranken verarmt der Körper an Dopamin, so dass ihm von außen
Ersatzstoffe (►L-Dopa, ►Dopaminagonisten) zugeführt werden müssen).
Dopaminagonisten
Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, die auf
dieselben Stellen der Zellen („►Rezeptoren“) einwirken wie
Dopamin und deshalb gleiche Effekte entfalten wie dieses. Im Vergleich zu
►L-Dopa haben sie jedoch teilweise günstigere (langfristige)
Nebenwirkungen.
Dysarthrie
Sprechstörung, die durch Beeinträchtigungen der am Sprechen
beteiligten Muskeln entsteht. Typisch für Parkinson-Kranke ist eine
leise, heisere und unmodulierte Stimme als Folge von ►Akinese und
►Rigor der Sprechmuskulatur. Dysarthrien können auch im Rahmen von
►Hyperkinesen auftreten
Dyskinesie
abnorme, unwillkürliche, mitunter schmerzhafte Bewegungen
(„Überbeweglichkeit“), meist der Arme, Beine oder des Kopfes, die im
Zusammenhang mit der Arzneimitteleinnahme und –wirkung stehen
Dystonie
länger anhaltende unwillkürliche Muskelanspannung, die oft
mit einem Verdrehen des betroffenen Körperteils um seine Achse oder
anderen abnormen Haltungen verbunden ist
End-of-Dose-Akinesie
Bewegungsverminderung, die am Ende der Wirkungsdauer einer
eingenommenen Dosis eines Parkinson-Medikaments (meist ►L-Dopa)
auftreten kann (wird fortgesetzt)
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