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Emotional Behaftetes erinnern Demente besser

Japan. Das Gedächtnis Demenz-Kranker ist zwar erheblich schlechter als dasjenige von Gesunden. Ähnlich wie Gesunde können sie jedoch emotional gefärbte Ereignisse besser erinnern als neutrale Informationen. Durch eine Verknüpfung mit Gefühlen profitiert die Merkleistung beider Gruppen in ähnlichem Umfang. Für den Umgang mit Demenz-Kranken bedeutet dies, dass man bei ihnen möglichst keine negativen Gefühle auslösen sollte. Denn die entsprechenden Ereignisse werden anschließend besser erinnert als vieles andere. Auf Dauer kann dies die Beziehung zu den Betreuern erheblich belasten. Wer möchte, dass sich ein Demenz- Patient bestimmte Informationen merkt, sollte sie möglichst mit Reizen, Handlungen oder Gegenständen verknüpfen, die Gefühle auslösen. Eventuell lässt sich das Gedächtnis Demenz-Kranker auch mit emotional anregenden Medikamenten fördern, die adrenerge oder Corticosteronrezeptoren stimulieren.

     Zu diesen Schlussfolgerungen und Empfehlungen gelangen H. Kazui und Kollegen aufgrund einer Studie an 34 Alzheimer-Patienten und 10 gesunden Vergleichspersonen. Allen Untersuchungsteilnehmern wurde im Abstand von 14 Tagen jeweils eine mit Farbbildern illustrierte Geschichte erzählt. Im einen Fall handelte es sich um eine emotionsfreie Erzählung, im anderen um einen eher aufwühlenden Bericht. Wenige Minuten nach der Darbietung wurden nur die Fotos gezeigt und die Teilnehmer darum gebeten, die dazugehörige Geschichte zu ergänzen.

H. Kazui u.a.: Impact of emotion on memory: controlled study of the influence of emotionally charged material on declarative memory in Alzheimer´s disease. Br. J. Psychiatry 2000 (177) 343-347