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Musikalische Erinnerungsförderung für Demente

Großbritannien. Patienten mit leichter bis mittelgradiger Demenz erinnern sich besser bei Hintergrundgeräuschen als bei völliger Stille. Musik ist dabei wirksamer als bloßer Lärm. Weniger demente Personen profitieren mehr von akustischer Stimulation als stärker beeinträchtigte Patienten. Sehr weit Zurückliegendes wird vor lautem Hintergrund besser erinnert als neuere Ereignisse. Auf diese möglichen Zusammenhänge macht eine Studie von N. A. Foster und E. R. Valentine aufmerksam. An ihr beteiligten sich 29 ältere Patienten mit leichter bis mittelgradiger Demenz. Alle wurden randomisiert in vier unterschiedlichen „Geräuschsituationen“ zu Einzelheiten ihrer mehr oder weniger weit zurückliegenden Vergangenheit befragt. Die „Geräuschkulissen“ bestanden aus völliger Ruhe, Alltagslärm (= typische Cafeteria-Geräusche), vertrauter Musik und moderner Musik. Interessanterweise wirkten vertraute Musik (Vivaldi) und moderne Musik (Fitkin) vergleichbar gut, wobei letztere zumindest tendenziell sogar günstiger abschnitt. Nach Ansicht der Autoren sprechen die Studienergebnisse dafür, dass Musik die Vigilanz Demenz-Kranker steigert und so das Erinnern erleichtert. Möglich erscheint den Wissenschaftlern auch, dass Hintergrundmusik andere irritierende Stimuli übertönt oder denjenigen freien Teil der Aufmerksamkeit bindet, der sonst von der Hauptaufgabe ablenken könnte. Dabei unterstellt die zuletzt genannte Vermutung, dass das Bemühen, sich an autobiographische Details zu erinnern, nicht die gesamte zerebrale Verarbeitungskapazität bindet.

N. A. Foster u.a.: The effect of auditory stimulation on autobiographical recall in dementia. Experimental Aging Research 2001 (27) 215-228