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Ohrakupunktur entängstigt

USA. Auf dem „Entspannungspunkt“ befestigte Druckakupunkturnadeln verringern schon nach 30 Minuten signifikant das Angstniveau. Dieser Effekt ist auch nach 24 und 48 Stunden weiter vorhanden. Im Vergleich zur Stimulation von zwei anderen Ohrakupunkturpunkten ist die Wirkung fast durchgehend signifikant. Physiologische Messwerte (wie Hautleitfähigkeit, Blutdruck und Herzfrequenz) zeigen dagegen keine Unterschiede. Zu diesen Ergebnissen gelangen S.-M. Wang und Kollegen in einer Studie an 55 gesunden Personen, deren Angstniveau sie mit Hilfe des „State-Trait Anxiety Inventory“ (nach Spielberger) erfassten. Die Studienteilnehmer waren in drei Gruppen aufgeteilt und entweder am „Entspannungspunkt“, dem „Shenmen-Punkt“ (einem anderen für Entspannung relevanten Punkt) oder einem Placebopunkt mittels einer Druckakupunkturnadel 48 Stunden lang stimuliert worden (s. Abb.).

     Aufgrund der genannten Ergebnisse vermuten die Autoren, dass Ohrakupunktur eine preiswerte, schnellwirkende und gut verträgliche Methode zur Angstreduktion vor Operationen sein könnte. Da der Effekt unter Umständen über die Operation hinaus anhält, ließen sich so auch postoperative Ängste und die damit oft verbundene höhere Schmerzempfindlichkeit verringern. Die vorliegende Untersuchung bezieht sich auf gesunde Menschen bzw. normale Alltagssituationen. Dies erklärt für Wang und Kollegen, warum körperliche Parameter unverändert blieben.

S.-M. Wang u.a.: Auricular acupuncture: a potential treatment for anxiety. Anesth. Analg. 2001 (92) 548-553