USA. Parkinson-Patienten leiden oft
unter Störungen des autonomen Nervensystems, wozu auch orthostatische
Probleme gehören. Ob letztere mehr auf einem lokalen (kardialen) oder eher
auf einem generalisierten Versagen der sympathischen Innervation beruhen,
war bislang unklar. Wie eine Studie von D. S. Goldstein und Kollegen an 41
Parkinson-Patienten und 16 gesunden Kontrollpersonen zeigt, scheint ein
generalisiertes Versagen der Sympathikus-Innervation für die
Kreislaufprobleme von Parkinson-Patienten verantwortlich zu sein.
Dafür spricht, dass der Blutdruck
bei orthostatisch beeinträchtigten Parkinson-Kranken (n = 16) auf ein
Valsalva-Manöver durchweg anormal reagierte und sich radioaktiv markiertes
Fluorodopamin nur extrem schwach in Teilen des Herzmuskels anreicherte.
Auch die im Liegen gemessene Noradrenalin-Konzentration im Plasma war bei
kreislaufgestörten Patienten (1,40 nmol/L) signifikant (p = 0,005)
niedriger als bei Patienten ohne diese Problematik (2,32 nmol/L). Nach dem
Aufrichten in den Stand blieb die normal zu erwartende Verdoppelung des
Noradrenalinspiegels teilweise oder sogar ganz aus. Eine geringe
Anreicherung von Fluorodopamin fand sich bei Parkinson-Kranken auch in der
Schilddrüse und in der Nierenrinde.
In diesen Befunden sehen Goldstein
und Kollegen einen Beleg dafür, dass bei einem Morbus Parkinson auch
außerhalb des Herzens sympathische Nervenzellen verloren gehen. Es sei
daher vertretbar, in diesem Zusammenhang von einer „ganglionären“
Erkrankung zu sprechen, zumal sich in den sympathischen Ganglien
Parkinson-Kranker Lewy-Körperchen nachweisen ließen.
D. S. Goldstein
u.a.: Orthostatic hypotension from sympathetic denervation in Parkinson´s
disease. Neurology 2002 (58) 1247-1255
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