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Riechtest erleichtert Parkinson-Diagnose

Deutschland. Eine Überprüfung des Riechvermögens bei Patienten mit Parkinson-Symptomen erleichtert die Differentialdiagnose: Im Falle eines idiopathischen Parkinson-Leidens können die Betroffenen fast durchweg nur noch sehr schlecht riechen. Dies ist bei anderen Auslösern eines Parkinson-Syndroms (wie Multisystematrophie = MSA, kortikobasaler Degeneration und progressiver supranukleärer Blicklähmung) nicht der Fall. Die Durchführung eines Riechtests ist relativ einfach und preiswert, so dass sie die Parkinson-Diagnostik sinnvoll ergänzen kann.

   Diese Folgerungen stützen A. Müller und Kollegen auf eine Studie an 50 Patienten mit einem Parkinson-Syndrom. Alle unterzogen sich einem standardisierten Test mit Riechstiften, der das Riechvermögen unter folgenden drei Gesichtspunkten überprüfte: Riechschwelle, Geruchsunterscheidung und Geruchsidentifizierung. Bei 19 Teilnehmern war das Geruchsvermögen komplett aufgehoben, bei 13 weiteren war es massiv eingeschränkt. Alle 32 Patienten erfüllten die diagnostischen Kriterien eines idiopathischen Parkinson-Syndroms. Dies galt auch für 5 von 9 Patienten, deren Geruchsvermögen mäßig beeinträchtigt war. Dagegen litt keiner der 9 Teilnehmer mit normalem oder nur leicht eingeschränktem Geruchsvermögen unter einem idiopathischen Parkinson-Syndrom.

   Die deutschen Wissenschaftler vermuten, dass die registrierten Riechdefizite auf einer Degeneration des Bulbus olfactorius beruhen. Sie verweisen auf Spekulationen anderer Autoren, wonach Parkinson-Späterkrankungen ihren Ursprung möglicherweise in einer Erkrankung des Riechsystems haben.

A. Müller u.a.: Olfactory function in Parkinsonian syndromes. Journal of Clinical Neuroscience 2002 (9) 521-524