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Panik-Behandlung per Internet


Australien. Über gute Erfahrungen mit einem fünfteiligen Internet- Interventionsprogramm für Panik-Kranke berichten J. C. Richards und M. E. Alvarenga. Bei den 9 Testpersonen, die alle Module bearbeitet hatten, verringerten sich im Gruppendurchschnitt signifikant die Häufigkeit der Panikanfälle (p<0,01) und die während der Attacken erlebte Belastung (p<0,05). Auch nahm tendenziell die Bereitschaft ab, sich im Übermaß körperlich zu beobachten. Das im Verlauf von fünf bis sechs Wochen absolvierte Programm informierte darüber,

  • was „Panik“ überhaupt ist,

  • wie sie entsteht und was sie bewirkt,

  • aus welchen kognitiven, physiologischen und verhaltensbedingten Komponenten sie sich zusammensetzt,

  • welche Rolle negative und gegen die eigene Person gerichtete Gedanken ausrichten (wie katastrophisierende Annahmen, Überschätzung von Wahrscheinlichkeiten), was man dagegen tun kann,

  • wie man sich erfolgreich bei Panik verhält bzw. was man dabei lieber unterlässt.

Am Ende jeder Lerneinheit stand ein Quiz, mit dessen Hilfe die Teilnehmer ihren Kenntnisstand überprüfen und im Falle von Fehlern durch unmittelbares Feedback verbessern konnten. Alle Teilnehmer wurden wöchentlich einmal angerufen, um Fortschritte zu überprüfen und offene Fragen zu beantworten. Die Autoren räumen ein, dass sich nicht alle potentiellen Teilnehmer vom Medium Internet angesprochen fühlten (5 der ursprünglich 14 Teilnehmer brachen ab = 34 Prozent). Angesichts des offensichtlichen Effekts dürfte es zumindest solchen Personen nutzen, die sonst vielleicht überhaupt keine Hilfe erhalten würden (etwa wegen langer Anreisen zu Therapieeinrichtungen).

J. C. Richards u.a.: Extension and replication of an internet-based treatment program for panic disorder. Cognitive Behaviour Therapy 2002 (31) 41-47