Großbritannien. In einem Aufmerksamkeitstest machen depressive Männer mehr
Fehler als gesunde Vergleichspersonen. Das Ausmaß ähnelt dem von
Hirnverletzten. Im Gegensatz zu den letztgenannten reagieren Depressive im
Anschluss an einen Fehler langsamer. Zudem bewerten sie ihr kognitives
Leistungsvermögen weitaus schlechter (p<0,0001) als vergleichbare gesunde
Männer. Diese Zusammenhänge diskutieren L. Farrin und Kollegen aufgrund
einer Studie, in der sie 102 „depressive“ und „nicht depressive“ Soldaten
miteinander verglichen hatten. Als „depressiv“ galten Personen, die auf
dem Beck Depression Inventory 10 oder mehr Punkte erzielten. Die Autoren
vermuten, dass depressive Menschen ihre Fehler bemerken und sich dadurch
immer mehr anstrengen. Da sie auf diese Weise nicht unbedingt
erfolgreicher werden, kann ein Teufelskreis in Gang kommen, der zu immer
größerer Besorgnis und weiterem Versagen führt.
L.
Farrin u.a.: Effects of depressed mood on objective and subjective
measures of attention. J. Neuropsychiatry Clin. Neurosci. 2003 (15) 98-104 |