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Per Depression schneller in die Wechseljahre

USA. Wenn Frauen schon einmal depressiv waren, haben sie ein um 20 Prozent höheres Risiko, früher in die Wechseljahre einzutreten. Die Wahrscheinlichkeit verdoppelt sich, wenn die letzten Jahre vor diesem Ereignis von einer Depression geprägt waren, und sie verdreifacht sich fast, wenn die Betroffenen in diesem Zeitraum sogar Antidepressiva benötigten. Auf die genannten Zusammenhänge verweist eine kontrollierte prospektive Studie von B. L. Harlow und Kollegen.

    An der Untersuchung hatten sich 976 Frauen im Alter zwischen 36 und 45 Jahren beteiligt, von denen 332 auf depressive Phasen in der Vorgeschichte zurückblickten. Bei allen Frauen wurde drei Jahre lang im Abstand von 6 Monaten überprüft, inwieweit sich bei ihnen schon die Wechseljahre ankündigen. Als Anzeichen für einen Eintritt in die Perimenopause galten eine deutliche Verlängerung des Zyklus (sieben oder mehr Tage), Veränderungen in Menge und Dauer der Periodenblutung und eine wenigstens dreimonatige Amenorrhö.

   Hormonelle Untersuchungen zeigten, dass Frauen mit einer durch Depression gekennzeichneten Vorgeschichte höhere Konzentrationen von FSH (follikelstimulierendem Hormon) und LH (luteinisierendem Hormon) aufwiesen, während die Östrogen-Spiegel erniedrigt waren. Harlow und Mitarbeiter spekulieren, ob Depressionen die Reaktionsfähigkeit der Hypophysen-Hypothalamus-Gonaden-Achse auf Dauer beeinträchtigen können. Sie machen auf mögliche Risiken einer (durch Depression?) verfrühten oder verlängerten Perimenopause aufmerksam: Letztere fördert ihrerseits Depressionen und begünstigt aufgrund des relativen Östrogenmangels weitere Gesundheitsprobleme (Osteoporose, sexuelle Dysfunktion, kognitive und kardiovaskuläre Probleme).

B. L. Harlow u.a.: Depression and its influence on reproductive endocrine and menstrual cycle markers associated with perimenopause. The Harvard Study of Moods and Cycles 2003 (60) 29-36