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Neuroprotektion durch Cabergolin


Italien. Immer mehr präklinische Untersuchungen stützen die Annahme, dass Cabergolin (in Deutschland: Cabaseril®) neuroprotektiv wirkt. Zu den neuesten Belegen gehört eine Studie von G. Lombardi und Mitarbeitern, in der Cabergolin menschliche Neuroblastomzellen vor oxidativem Stress schützte. Als oxidierende Substanz, die Zellmembranen durchquert, diente tert-Butylhydroperoxid (t-BOOH), das nach dreistündiger Einwirkung 42 Prozent der Zellen absterben ließ. Eine Vorbehandlung dieser Zellen mit Cabergolin verringerte dosisabhängig den toxischen Effekt von t-BOOH (um deutlich mehr als 50 Prozent). Unter Cabergolin erhöhte sich zudem der intrazelluläre Gehalt an GSH (+ 30 Prozent) und verringerte sich die Lipidoxidation der Zellmembran (-23 Prozent). Die gleichzeitige Vorbehandlung mit dem D2-Rezeptorantagonisten Haloperidol hatte keinen Einfluss auf die beschriebenen Effekte von Cabergolin. Außerdem erwies sich Apomorphin im gleichen Testmodell als wirkungslos, ja teilweise sogar als toxisch. Daraus folgern die Autoren, dass die von ihnen beobachteten Cabergolin-Effekte nicht über Dopaminrezeptoren vermittelt werden. Nach ihrer Ansicht ist Cabergolin ein Antioxidans, das dem nekrotischen Zelltod entgegenwirkt. Es könnte daher nicht nur beim Morbus Parkinson, sondern auch bei anderen neurologischen Erkrankungen hilfreich sein, wo freie Radikale eine wichtige Rolle spielen.

G. Lombardi u.a.: Cabergoline prevents necrotic neuronal death in an in vitro model of oxidative stress. European Journal of Pharmacology 2002 (457) 95-98