Türkei. Wenn Frauen vor der Menopause erstmalig an einer Major Depression
erkranken, weisen sie signifikant mehr Zeichen einer Osteoporose auf als
seelisch gesunde Frauen. Über die möglichen Zusammenhänge zwischen Knochen
und Psyche lässt sich bislang nur spekulieren. Ein erhöhter
Kortisolspiegel scheint jedenfalls nicht das entscheidende Bindeglied zu
sein.
Zu
diesen Erkenntnissen gelangen K. M. Yazici und Mitarbeiter in einer
Studie, in der sie bei 25 Frauen mit Major Depression und 15 seelisch
gesunden Frauen Knochendichtemessungen durchführten und spezielle
Laborparameter überprüften, die auf den Knochenstoffwechsel rückschließen
lassen. In der Gruppe der Depressiven fand sich ein einziger signifikant
veränderter Wert. Dieser gilt als Marker für einen vermehrten
Knochenabbau.
Die türkischen Wissenschaftler weisen darauf hin, dass auch andere Studien
einen Zusammenhang zwischen Depression und Osteoporose aufgezeigt haben.
Ihre eigene Untersuchung unterstreicht die Brisanz des Problems, da sich
eine messbare Osteoporose bereits bei einer erstmaligen Major Depression
innerhalb von sechs Monaten entwickeln kann. Yazici und Kollegen plädieren
dafür, bei depressiven Patienten vorbeugend zu verhindern, dass es zu
einer Osteoporose bzw. Knochenbrüchen kommt.
K. M. Yazici u.a.:
Bone mineral density in premenopausal women with major depressive disorder.
Psychiatry Research 2003 (117)
271-275
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