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Parkinson-Ferndiagnose mittels Videoaufzeichnung

USA. Vermutlich lassen sich manchmal erhebliche Kosten einsparen, wenn man die Untersuchung Parkinson-Kranker per Videotechnik aufzeichnet. Die entsprechenden Bänder können dann von mehreren Experten unabhängig voneinander begutachtet werden, ohne dass immer wieder Reisekosten anfallen. Besonders geeignet ist ein solches Vorgehen für Therapiestudien. Denn es gewährleistet, dass die Betrachter der Videos vollkommen „blind“ im Hinblick auf die Vorbehandlung der Gefilmten sind. Einmal aufgezeichnete Befunde ermöglichen es auch, sich unklare Sequenzen wiederholt anzusehen. Nicht zuletzt erleichtern sie es, den Langzeitverlauf zu beurteilen.

    Wie eine Studie von E. D. Louis belegt, führt das Verfahren in der Hand von Experten zu erfreulich sensitiven (91,3 Prozent) und spezifischen (98,8 Prozent) Ergebnissen. In der US-amerikanischen Studie stellte ein fernbegutachtender Neurologe bei 211 von 231 gefilmten Parkinson-Patienten (91,3 Prozent) die korrekte Diagnose. Bei gesunden Kontrollpersonen war die Trefferquote mit 170 von 172 Fällen (98,8 Prozent) noch höher. Alle Studienteilnehmer hatten zuvor ihre Motorik zweimal nach UPDRS untersuchen lassen, wobei der zweite Durchgang auf Videobänder aufgezeichnet worden war. Die Ferndiagnose stützte sich auf zwei von drei visuell erkennbaren Kardinalsymptomen einer Parkinson-Erkrankung (Bradykinesie, Ruhetremor, Haltungsinstabilität). Die Sensitivität der Fernbeurteilung sank mit kürzerer Erkrankungsdauer und leichterem Erkrankungsstadium.

E. D. Louis u.a.: Diagnosing Parkinson´s disease using videotaped neurological examinations: validity and factors that contribute to incorrect diagnoses. Movement Disorders 2002 (17) 513-517