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Cholinerges System ist bei Parkinson-Demenz besonders beeinträchtigt


USA. Zu den mit einer Alzheimer-Demenz verbundenen Störungen trägt wesentlich bei, dass das cholinerge System der Hirnrinde mangels Botenstoff unzureichend funktioniert. Mit Hilfe der Positronenemissionstomografie (PET) demonstrieren N. I. Bohnen und Kollegen, dass Parkinson-Patienten mit Demenz im Vergleich dazu ein viel größeres Defizit aufweisen. Fast noch mehr überrascht ein weiterer Befund: Selbst bei Parkinson-Kranken ohne Demenz ist die cholinerge Aktivität geringer ausgeprägt als bei Alzheimer-Patienten. Nach Ansicht der Autoren sprechen ihre Beobachtungen dafür, dass ein Azetylcholin-Mangel bei einer Parkinson-Demenz möglicherweise eine noch größere Rolle spielt als bei einer Alzheimer-Demenz.

   An der Studie hatten sich 12 Patienten mit einer Alzheimer-Demenz, 14 Parkinson-Kranke mit Demenz, 11 Parkinson-Betroffene ohne Demenz und 10 Kontrollpersonen beteiligt. Im Vergleich zu den Kontrollen war die kortikale Azetylcholin-Aktivität bei allen Patientengruppen erniedrigt: bei Parkinson mit Demenz um 20 Prozent, bei Parkinson ohne Demenz um 12,9 Prozent und bei Alzheimer-Demenz um 9,1 Prozent. Die Gruppe der von Parkinson und Demenz gleichzeitig Betroffenen umfasste zu gleichen Anteilen Patienten mit idiopathischem Parkinson und Patienten mit einer Demenz mit Lewy-Körperchen. Zwischen den beiden Untergruppen fanden sich keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf das cholinerge Defizit. Bohnen und Mitarbeiter vermuten daher, dass beide Untergruppen Teil eines gemeinsam Krankheitsspektrums sind.

N. I. Bohnen u. a.: Cortical cholinergic function is a more severely affected in Parkinsonian Dementia in Alzheimer´s disease. Arch. Neurol. 2003 (60) 1745-1748