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Migräne-Tipps (1)


Die folgenden Informationen wollen Ihnen den Umgang mit Migräne erleichtern. Sie ergänzen die Beratung durch Ärzte und Apotheker, ersetzen diese jedoch nicht!

Diagnose sichern

„Ich habe Migräne“ sagen viele Menschen, ohne dass sie diese Diagnose jemals überprüft haben. Die Frage, ob es sich um eine „echte“ Migräne oder eine andere Form von Kopfschmerzen handelt, ist jedoch sehr bedeutsam. Denn die echte Migräne spricht nicht immer zufriedenstellend auf herkömmliche Kopfschmerzmittel an, sondern bedarf oft spezieller Medikamente. Überprüfen Sie daher gemeinsam mit Ihrem Hausarzt oder Neurologen, ob Sie wirklich unter einer „echten“ Migräne leiden. Adressen von Kopfschmerzspezialisten finden Sie u. a. im Internet (www.dmkg.de).

Sich über Migräne informieren

Migräne ist oft ein chronisches Leiden. Zögern Sie daher nicht, sich eingehend zu informieren. Nützliche und leicht zugängliche Informationsquellen bieten das Internet (z. B. unter www.deutsche-migraeneliga.de, www.stiftung-kopfschmerz.de) und Arzneimittelunternehmen, die sich auf die Migränebehandlung spezialisiert haben. Zu den letztgenannten gehört die Pfizer GmbH, Karlsruhe, die einen speziellen Patienten-Ratgeber entwickelt hat („Migräne – so packen Sie es an!“). Er steht auch im Internet unter www.migraene-online.de zur Verfügung. Außerdem gibt es im Buchhandel einschlägige Ratgeber (z.B. Hartmut Göbel: Kursbuch Migräne. Südwest-Verlag 2003, Euro 16,95; Hartmut Göbel: Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne. Springer Verlag 2004. Euro 19,95).

Migränekalender führen

Führen Sie ein Migränetagebuch. Eine möglichst genaue Dokumentation der Schmerzattacken, ihrer Umstände und des Behandlungsverlaufs erleichtert es Ihrem Arzt wesentlich, die für Sie optimale medikamentöse Behandlung auszuwählen. Außerdem wird es Ihnen selbst leichter fallen, Vorbeugungsmöglichkeiten zu erkennen und auszuschöpfen. Migränetagebücher werden ebenfalls kostenlos von pharmazeutischen Firmen zur Verfügung gestellt (z.B. Kopfschmerzpass der KATJA-FLINT-INITIATIVE).

Frühzeitig behandeln

Wer bereits Erfahrungen mit Migräne hat, spürt meist schon früh, dass sich eine Attacke anbahnt. Warten Sie in solchen Fällen nicht ab, „ob es noch einmal gut gehen wird“. Stimmen Sie mit Ihrem Arzt ab, wie Sie durch rechtzeitiges Handeln „das Schlimmste vermeiden können“. Wenden Sie das empfohlene Medikament frühzeitig und in ausreichend hoher Dosierung an.

Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen zuerst einnehmen

Kündigen sich auch Übelkeit und Erbrechen an, sollten Sie - noch vor dem Schmerzmittel – ein Medikament gegen diese Beschwerden einnehmen. Präparate mit den Wirkstoffen Metoclopramid und Domperidon sind hierfür besonders geeignet. Ihr Körper kann das Kopfschmerzmittel so besser aufnehmen.

Bei mittelschweren und schweren Attacken Triptane verwenden

Triptane sind eigens zur Migränebehandlung entwickelte Medikamente. Sie sind völlig neue, kraftvolle und erfreulich verträgliche Migränemittel. Da sie rezeptpflichtig sind, ist eine ärztliche Verordnung erforderlich. Rechtzeitig eingenommen bessern sie nicht nur den Kopfschmerz, sondern auch typische Begleiterscheinungen von Migräneattacken. Für Triptane gilt ebenfalls die Empfehlung, sie möglichst früh einzunehmen. Anders als rezeptfreie Kopfschmerzmittel wirken sie auch dann noch sehr gut, wenn man sie zu einem späteren Zeitpunkt der Migräneattacke anwendet.

Verantwortungsvoll mit Kopfschmerzpräparaten umgehen

Auch rezeptfreie Arzneimittel haben Nebenwirkungen! Manche von ihnen können bei Dauergebrauch selbst Kopfschmerzen auslösen. Nehmen Sie daher niemals langfristig Kopfschmerzmittel ein, ohne sich vorher mit Ihrem Arzt abzustimmen. Mitunter kann es sinnvoll sein, Migräneattacken medikamentös vorzubeugen. Meist handelt es sich um Substanzen, die selbst keine typischen Kopfschmerzmittel sind (wie etwa Betablocker oder Amitriptylin). Es ist wichtig, diese Arzneimittel konsequent einzunehmen. (wird fortgesetzt)