ZNS-
SPEKTRUM

Home
Neu Archiv Titel-
Beiträge
Patienten

Bücher

Audio
visuelle Medien
Impressum
 
Web www.zns-spektrum.com

 

Wie Migräne chronifiziert


Deutschland/USA. Wer monatlich bereits an 10 bis 14 Tagen Migräneattacken verzeichnet, muss in jedem fünften Fall damit rechnen, dass sich die Kopfschmerzen von einem episodischen zu einem Dauerproblem entwickeln. Schon nach einem Jahr erstreckt sich das Leiden auf mindestens 15 Tage eines Monats. Auch jeden fünften Migräne-Patienten, der übermäßig Analgetika einnimmt, erwartet ein solches Schicksal. Diese Aussichten und Zusammenhänge skizziert eine prospektive Studie von Z. Katsavara und Mitarbeitern. In ihr wurden 450 Patienten mit episodischer Migräne nach einem Jahr telefonisch zur Häufigkeit ihrer Kopfschmerzen befragt.

    Die Studienteilnehmer waren im Durchschnitt 42 Jahre alt. Überwiegend handelte es sich um Frauen (84 Prozent). 88 Prozent der Patienten litten unter reiner Migräne, 12 Prozent unter einer Kombination aus Migräne und Spannungskopfschmerz. Kopfschmerzen traten zu Beginn der Studie im Durchschnitt an sieben Tagen des Monats auf. Bei 27 Prozent der Teilnehmer war die Kopfschmerzhäufigkeit allerdings schon „kritisch“ (10 bis 14 Tage pro Monat). Als Migränetherapeutika kamen überwiegend Analgetika (53 Prozent) und Triptane (34 Prozent) zur Anwendung. Als übermäßiger Konsum galt die Einnahme von Analgetika an mehr als 10 Tagen eines Monats.

    Aus der Gesamtgruppe registrierten 14 Prozent der Teilnehmer nach einem Jahr Dauerkopfschmerzen. Besonders betroffen waren Patienten, die schon zu Studienbeginn häufiger Migräneattacken verzeichneten und/oder vermehrt Analgetika einnahmen. Es fanden sich keine Hinweise darauf, dass einzelne Substanzen (etwa Triptane) die Entwicklung von chronischen Kopfschmerzen begünstigen.

Z. Katsavara u. a.: Incidence and predictors for chronicity of headache in patients with episodic migraine. Neurology 2004 (62) 788-790