Großbritannien. Geeignete Hilfsmittel
können es auch Demenz-Patienten erleichtern, länger im vertrauten Umfeld
zu verbleiben und wesentliche Alltagsaufgaben selbst zu bewältigen.
Dennoch hat sich bislang kein besonderer Markt für diesen Bedarf
entwickelt. Insbesondere spielen „intelligente Wohnungen“, die gezielt auf
Bedürfnisse ihrer Inhaber reagieren, für Demenz-Kranke noch keine
wesentliche Rolle. Wie M. Cash in einem Übersichtsbeitrag skizziert,
konzentrieren sich „technologische Lösungen“ für Wohnungen Demenz-Kranker
vor allem auf folgende Fragestellungen:
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sicherer Umgang mit Energie (Gas,
Elektrizität),
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Schutz vor Überschwemmungen,
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Vorbeugung vor Stürzen im Dunkeln,
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Gewährleistung einer sicheren
Arzneimitteleinnahme,
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Verhindern von Weglaufen,
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Ermöglichung sinnvoller Aktivitäten,
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Auffinden wichtiger Gegenstände,
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Alarmieren von Helfern in Notfällen.
Zu diesem Zweck entwickelte Geräte
können beispielsweise
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beim Erreichen von Gefahrenwerten die
Zufuhr von Wasser oder Gas unterbrechen und Warnmeldungen an speziell
ausgewählte Personen versenden oder akustische Rückmeldungen geben,
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den beim Verlassen des Betts
erniedrigten Druck registrieren und automatisch das Licht anstellen,
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beim Betätigen eines Piktogramms ein
Signal auslösen, welches das Auffinden des dargestellten Gegenstandes
erleichtert.
Erfahrungen zeigen, dass entsprechende
Geräte auch den Betreuern nutzen, indem sie ihnen Sorgen nehmen und so die
Betreuung der Kranken erleichtern. Manche Produkte sind sogar relativ
preiswert, leicht zu beschaffen und zu installieren (wie etwas Bewegungs-
oder Rauchmelder). Offenbar wissen noch viel zu wenige Betreuer von den
vorhandenen Möglichkeiten.
Wie Cash abschließend betont, darf
man technologische Hilfen für Demente keinesfalls nur unter dem
Gesichtspunkt bewerten, dass sie die Betreuer entlasten und die Versorgung
der Kranken vereinfachen. Aus ethischen Gründen ist vor allem darauf zu
achten, dass sie den ureigenen Interessen des Patienten Rechnung tragen
und dessen Möglichkeiten erweitern. Technologische Hilfen dürfen
insbesondere nicht primär dazu dienen, Versorgungsengpässe zu
kompensieren, Kosten zu senken, Personal einzusparen oder architektonische
Mängel auszugleichen.
M. Cash:
Assistive technology and people with dementia. Reviews in Clinical
Gerontology 2003 (13) 313-319 |