ZNS-
SPEKTRUM

Home
Neu Archiv Titel-
Beiträge
Patienten

Bücher

Audio
visuelle Medien
Impressum
 
Web www.zns-spektrum.com

 

Schizophrenie-Telegramm


Israel. Augmentation von Clozapin mit Donepezil bei Schizophrenie

Wenn Patienten nach vergeblicher neuroleptischer Behandlung auch unter Clozapin psychotische Symptome entwickeln, kann ein Augmentationsversuch mit Donepezil (Aricept®) sinnvoll sein. Wie R. Stryjer und Kollegen berichteten, verbesserten sich unter einem solchen Vorgehen bei drei von acht Patienten die PANNS-Scores um mehr als 15 Prozent (nämlich um 37,03, 16,6 bzw. 25,3 Prozent). Unter Plazebo war dies nur bei einem Teilnehmer der Fall. Die israelischen Wissenschaftler hatten in einer plazebokontrollierten crossover Doppelblindstudie acht Schizophrenie-Patienten zusätzlich zur Standardbehandlung mit Clozapin jeweils acht Wochen lang Plazebo oder Donepezil verabreicht (vier Wochen lang täglich 5 mg Donepezil und anschließend weitere vier Wochen täglich 10 mg Donepezil). Nach einer zweiwöchigen Auswaschphase schloss sich die jeweils andere Behandlung an.

R. Stryjer u. a.: Donepezil augmentation of clozapine monotherapy in schizophrenia patients: a double blind cross-over study. Hum. Psychopharmacol. Clin. Exp. 2004 (19) 343-346

Schweden. Schizophrenie-Patienten leben vermehrt in sozialen Brennpunkten

Trotz des erfreulichen Wandels im öffentlich Bewusstsein und trotz aller Fortschritte in Form moderner psychosozialer Behandlungsstrategien wohnen schizophren erkrankte Menschen offenbar weiterhin überproportional oft in Gegenden, die sich durch soziale Probleme, gesteigerte Angst vor Verbrechen und geringe soziale Integration auszeichnen. Auf diese schwierige Situation macht eine Studie von B. Lögdberg und Kollegen aufmerksam. Ihre Daten beziehen sich auf eine schwedische Großstadt (Malmö) mit rund 250.000 Einwohnern. Die Autoren weisen auf mögliche Wechselwirkungen zwischen sozialem Milieu und schizophrener Erkrankung hin. So ist denkbar, dass ein hoher Bevölkerungsanteil an schizophrenen Patienten zur Unsicherheit und sozialen Desintegration in bestimmten Stadtvierteln beiträgt; umgekehrt kann ein erhöhtes stadtteilbezogenes Niveau von Stress und Angst psychische Erkrankungen begünstigen.

B. Lögdberg u. a.: Schizophrenia, neighbourhood, and crime. Acta Psychiatr. Scand. 2004 (110) 92-97